Gestalten statt Verwalten – vier Lehren aus der Krise

Artikel aus dem VBKI-Spiegel Nr. 250
…und ein Appell, der Berliner (Landes-)Politik etwas mehr Beinfreiheit zu geben

Über Politik und Verwaltung lässt sich trefflich streiten, Beschwerdegründe sind schnell gefunden. Leider ist aber auch richtig: wir geben den Politikern und Verwaltungsspezialisten nicht die Rückendeckung, wirklich professionell an den Schwachstellen zu arbeiten.

Hierfür braucht es mehr und andere Managementkompetenz – Veränderungsprozesse zu gestalten ist nicht das gleiche, wie eine stabile Organisation zu führen. Diese Kompetenz kostet Geld – entweder für höhere Gehälter oder für mehr externe Kräfte außerhalb des Gehaltsgefüges. Und statt Kritik wünsche ich mir Zustimmung, wenn ein Politiker oder Verwaltungschef offen von eigenen Schwächen und Kompetenzlücken spricht.

Und dann braucht es noch eine gewisse Geduld von uns Bürgern und Wählern, wenn beim ersten Versuch etwas schiefgeht – wir wollen ja gerade in einer Stadt wie Berlin, dass innovative Wege beschritten werden. Natürlich wird das auch zu Fehlschlägen führen1.

Den vollständigen Artikel gibt es hier.

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1) Natürlich wird hier sofort der Verweis auf den Berliner Flughafen kommen. Im Buch lege ich recht ausführlich dar, was für mich das Kernproblem im Flughafenprojekt war – ein dramatisches Unterschätzen der Komplexität und ein dramatisches Überschätzen der eigenen Fähigkeit, diese Komplexität zu beherrschen.
Damit handelte es sich beim Flughafenprojekt um unbewusst eingegangene Risiken – ich plädiere hier für bewusst eingeplante Risiken, um Innovationen zu testen. Bisher wäre dies eher noch unpopulärer als ein „versehentliches“ Unterschätzen von Risiken – stellen Sie sich einen Politiker vor, der sagt „Wir haben das Projekt gestartet, obwohl ein Scheitern absolut möglich war.“
Ein gutes Beispiel für dieses von mir begrüßte Vorgehen ist der Kernfusionsreaktor ITER – die Potenziale heiligen die Risiken.

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